„Unmenschlich“

Rainer Wehaus vom Stuttgarter Zeitungsverbund hat es mit seinem Kommentar „Unmenschlich“ vom 3.11.2012 geschafft! Ich werde dieses Blatt deessen Abonnement wir bereits seit einem Jahr gekündigt haben zukünftig auch samstags nicht mehr kaufen. Ein derart hetzerischer und wahrheitsverdrehender Kommentar in der Woche, in der sich die Proteste im #refugeecamp in Berlin zugespitzt hatten, stelle ich in eine Linie mit den seinerzeit menschenverachtenden Kommentaren im „Völkischen Beobachter“. Der Untertitel in seinem Kommentar „Im Umgang mit Flüchtlingen braucht es Hirn, nicht Herz“ zeigt sein Manko: er hat weder das Eine noch das Andere, was darauf schliessen lässt, dass es mit seinem Gewissen auch nicht sehr weit her sein kann. 

Und bei dem Kommentar von Herrn Wehaus handelt es sich um keinen einmaligen Ausrutscher. Aber dies darf nicht unwidersprochen bleiben!

Über thomrosenhagen

Hier: Ganz ohne Denkverbot - Dort: Ganz bei den Menschen + bei der Sache. - Dazwischen: Viel Platz für Phantasie und Kreativität. Vision: eigener Single Malt Whisky here: no scissors in my head there: near the people + near the reality between: plenty of room for imagination and creativity vision: own crafted malt Whisky
Dieser Beitrag wurde unter Politik abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Antworten zu „Unmenschlich“

  1. wehaus schreibt:

    hi, hier spricht der autor ohne herz, hirn und gewissen. während Sie offenbar über schirm, charme und melone verfügen. aber spaß beiseite: geht es nicht ne nummer kleiner? müssen Sie unbedingt andersdenkende im netz mit der nazikeule niederknüppeln? ich finde, auch dies darf nicht unwidersprochen bleiben. und was ich sehr gerne von Ihnen lesen würde, wären sachliche gegenargumente und eine unterfütterung Ihres Vorwurfs, ich würde hetzen und die wahrheit verdrehen. mfg rainer wehaus

  2. thomrosenhagen schreibt:

    Ihre Replik spricht Bände – und Sie meinen dabei auch noch das diffamierende Repertoire von Anbiederung, Lächerlichkeit und vermeintlichem Aufklärertum im modernen Mäntelchen ausspielen zu müssen? Armselig! Ob es eine Nummer kleiner geht? Herr Wehaus, Sie bezeichnen Menschen, die vielleicht nur noch ihre menschliche Existenz haben und sich hier in Deutschland nicht artikulieren können als „Wirtschaftsflüchtlinge“. Und dann kommt diese unsägliche Zusammenhang der Wörter „Wahre Gerechtigkeit erfordert klare Regeln – und eine gewisse Härte und Konsequenz in deren Umsetzung.“ Ich weiß nicht, wie es Anderen damit geht, aber bei mir klingeln da die Ohren, ob dieser Parallelität der Sprache hier und in der Sprachverwendung des heraufziehenden Nationalsozialismus vor 70 Jahren. Die „gierigen Juden“ von damals werden bei Ihnen durch die „Wirtschaftsflüchtlinge“ und „Asylbewerber….der offenkundig nur wegen des Geldes ins Land kommt“ ersetzt. Die „Mißwirtschaftsregierungen“ sind bei ihnen die „großzügigen Verfassungsrichtern“ und „großzügigigen Sozialpolitiker“. Zur vergleichenden Lektüre kann man die im Internet verfügbaren Ausgabe des „Völkischen Beobachters“ vom 31.Jan.1933 mit dem Kommentar von Alfred Rosenzweig „Der Grundstein zum dritten Reich“ heranziehen.

    Es gäbe noch viel zu sagen zu Ihren – hoffentlich nur unbedachten Worten – eins jedoch liegt mir am Herzen: Ich wünsche, daß Sie nie, nie mit der Wirkung Ihrer Worte in diesem oder in einem fremden Land konfrontiert werden, in einer Situation, die derjenigen gleicht, in der die Flüchtlinge stehen, die Sie beschreiben.

    tr 2012-11-13

  3. wehaus schreibt:

    Ich gebe mein Bemühen nicht auf, Sie auf ein kultiviertes Gesprächsniveau zu ziehen. Wischen Sie sich doch bitte mal den Schaum vom Mund! Ich bin durchaus bereit, dazu zu lernen, deshalb habe ich ja hier gepostet. Mit Ihren Nazi-Vergleichen aus dem Antifa-Grundkurs kommen wir keinen Schritt weiter. Vielleicht hat ein Nazi ja auch mal „Der Ehrliche ist der Dumme“ gesagt, dann wäre Ihnen zufolge auch Ulrich Wickert automatisch ein Faschist.

    Die Frage, wieviel Zuwanderung und Flüchtlinge ein Land verträgt, ist in allen Ländern und zu fast allen Zeiten ein politisches Thema. Da können Sie doch nicht einfach diejenigen, die für eine Begrenzung eintreten, in die Nazi-Ecke stellen.

    Wenn Sie das geläufige Wort „Wirtschaftsflüchtlinge“ gleich an „gierige Juden“ erinnert, wie wäre es dann mit „Armutsflüchtlinge“? Politisch verfolgt sind die Flüchtlinge, über die wir hier reden, jedenfalls in aller Regel nicht, allenfalls politisch benachteiligt. Rund ein Drittel dieser Flüchtlinge hat übrigens schon mal einen Asylantrag hier gestellt, der abgelehnt wurde, darüber werde ich in den nächsten Tagen noch schreiben. Diese Menschen kommen im Winter für ein paar Monate und gehen dann wieder. Wenn sie nämlich solange hier bleiben, bis sie abgeschoben werden, bekommen sie zugleich eine Wiedereinreisesperren aufgebrummt.

    Natürlich geht es ums Geld. Im Vergleich zum Juli (letzter Monat mit alter Bargeldregelung) sind die Monatszugänge in BW um 132 Prozent gestiegen. Ganz so arm, wie Sie das darstellen, sind die Flüchtlinge auch nicht. Sie haben immerhin noch ein paar hundert Euro übrig für die Schleuser und die Busfahrt, wobei: Die Schleuser bezahlt bisweilen auch indirekt der deutsche Staat mit den erhöhten Bargeldleistungen, mit deren Hilfe die Flüchtlinge ihre Schulden dann abstottern. Siehe einen Bericht im aktuellen „Spiegel“.

    Statt den Richtern und Sozialpolitikern Großzügigkeit vorzuwerfen, hätte ich ihnen auch Naivität vorwerfen können. Denn das ist der Punkt, den Menschen wie Sie nicht so leicht verstehen, vielleicht auch nicht verstehen wollen, weil dann Ihr Weltbild zusammenbräche: Diese Menschen missbrauchen das Asylrecht und schaden damit anderen Flüchtlingen, die hier berechtigt Zuflucht suchen. Wer diesen Zustrom nicht stoppt bzw. nicht anprangert, sondern sogar fördert, der fördert Ausländerfeindlichkeit, der schürt eine ungute Stimmung vor Ort, wo die Flüchtlinge ja untergebracht werden. Die Probleme sind dann konkret, die werden nicht herbeigeschrieben, da überschätzen Sie die Medien. Wir berichten nur, was ist, oder in meinem Fall warnen wir in Kommentaren davor, was entstehen könnte.
    Insofern, und das wird Sie jetzt womöglich schockieren, halte ich meine Argumentation gegenüber der Ihren für moralisch weit überlegen. Ich bin es, der sich Sorgen um die Akzeptanz von Flüchtlingen macht. Bei Ihnen hingegen habe ich den Eindruck, dass es immer noch um eine „Strafe“ geht fürs Dritte Reich, die Sie den Deutschen in Form von möglichst vielen Armutsflüchtlingen auferlegen wollen. Oder aber Sie haben ein derart naives Welt- und Menschenbild, dass Sie allen Ernstes (und entgegen aller bitteren Erfahrungen) glauben, die Bevölkerung würde auf Dauer einen hohen Zustrom von Armutsflüchtlingen akzeptieren. Das tun weder die Deutschen noch die Menschen in anderen europäischen Ländern, denn die meisten von denen müssen selbst schauen, dass sie einigermaßen über die Runden kommen.
    Man muss es sich leisten können, Ihre (nur vordergründig) edle Position zu vertreten.
    Zum Abschluss wünsche ich Ihnen, dass Sie nie im Internet als Nazi verunglimpft werden, nur weil Sie Ihre Meinung geäußert haben.

    mfg
    Wehaus

    • thomrosenhagen schreibt:

      Sie lenken ab vom Thema! Wortreich und mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Stilmitteln (Sie haben ja auch wieder zur Groß-Kleinschreibung zurückgefunden). Aber der Grundtenor bleibt wie im Ursprungskommentar in der Stuttgarter Zeitung: provokant, überheblich, polarisierend aber dabei das Wesentliche aus dem Blick verlierend.

      Ich habe einige Ihrer früheren Kommentare vor meinem geistigen Auge. Und sie bedienen sich alle des gleichen Musters. Und ich werde nicht wie früher Leserbriefe schreiben, die von Ihrem Hause nicht, oder sinnverdrehend gekürzt, veröffentlicht werden.

      Um was geht es mir: Ich habe in meiner Blogkritik auf Ihren Kommentar in der Stuttgarter Zeitung festgestellt, dass ich eine Zeitung, in der Kommentare veröffentlicht werden, die die Menschenwürde mißachten und eine bedenkliche Nähe zu einem Vokabular und Stil zeigen, der in Deutschland eigentlich der Geschichte angehören sollte, nicht abonniere und auch nicht nur gelegentlich kaufen werde. Ähnlich wie einige Andere aus meinem Freundeskreis möchte ich diesen „Journalismus“ nicht finanziell oder ideell unterstützen. Und das werde ich auch weiterhin so klar mitteilen und unter anderem auch potentiellen Anzeigenkunden die zu meinem Kundenkreis gehören genauso empfehlen. Vielleicht ist das die Sprache die auch der Herausgeber und Verleger versteht.

      Ich habe Ihnen in meiner Antwort lediglich einen Blick auf den sprachlichen Spiegel gegeben.

      Eins muss jedoch an dieser Stelle eindeutig klargestellt werden: Ich habe Sie mit keiner Silbe, weder im Internet, noch persönlich als „Nazi“ verunglimpft. Also unterlassen Sie auch bitte diese haltlosen Unterstellungen.

      Aber wenn Sie es sich leisten können öffentlich in einer Zeitung gegen Flüchtlinge und Asylbewerber zu polemisieren, dann sei es mir auch gestattet in einem Internetblog Ihnen darauf mit deutlichen Worten zu antworten. Und daher läuft auch Ihr Ulrich Wickert Vergleich vollkommen ins Leere. Vielleicht hätten Sie besser Eva Hermann oder Philipp Jenninger für einen Vergleich herangeholt. Beides gewiss keine „Nazis“. Aber es ist Beiden „gelungen“ sich selbst mit einem abstrusen, geschichtslosen Sprachgebrauch dauerhaft öffentlich zu desavouieren.

      Aber wie sagt schon der Schauspieler Al Pacino als selbstgefällig grinsender Teufel Milton im Film „Im Auftrag des Teufels“ als Schlußsatz: „Eitelkeit, eindeutig meine Lieblingssünde.“

  4. wehaus schreibt:

    Es ist Ihr gutes Recht, wenn auch auf Dauer vielleicht ein bisschen langweilig, dass Sie nur solche Zeitungen lesen, die Ihre Meinung widergeben. Da die allermeisten Journalisten Umfragen zufolge den Grünen oder der SPD zuneigen, haben Sie diesbezüglich fast freie Auswahl. Wobei ich darauf hinweisen darf, dass in den „Stuttgarter Nachrichten“ (nicht „Stuttgarter Zeitung“) verschiedenste Meinungen zu Wort kommen, da ist für jeden etwas dabei. Ich habe kein Problem damit, wenn ein Kollege oder eine Kollegin am Tag danach genau das Gegenteil von dem schreibt, was meine Meinung ist. Ich möchte nur nicht als Hetzer verunglimpft werden, der auch im Völkischen Beobachter hätte schreiben können. Das war ein Nazi-Kampfblatt, in dem nur überzeugte Nazis geschrieben haben. Insofern kann man Ihre erste Kritik an meinem Kommentar eigentlich nicht missverstehen, aber geschenkt!
    Wenn ich Sie richtig verstehe, darf man Ihrer Ansicht nach nichts dagegen sagen, wenn Armutsflüchtlinge unter einem Vorwand (politische Verfolgung) nach Deutschland kommen, um hier Sozialleistungen zu beziehen. Das ist schon bäh, in so einem Umfeld sollte keiner eine Anzeige platzieren. Nun, ich kann Ihnen versichern, dass die meisten Leser das anders sehen. Ich habe viele zustimmende Reaktionen auf den Kommentar bekommen. Nein, nicht von Nazis, von ganz normalen Menschen. Auch meine Frau (eine Ungarin! Darf das ein völkischer Beobachter überhaupt?) fand den Kommentar gut. Gerade Zuwanderer, die hierher kommen, um sich ein besseres Leben zu arbeiten, haben ein Problem mit denen, denen es vorwiegend um die Sozialleistungen geht.
    Sie wundern sich offenbar, dass da einer so dagegenhält und auch noch moralisch argumentiert. Sie nennen das Eitelkeit. Vielleicht denken Sie mal darüber nach, wessen Geld hier an Flüchtlinge verteilt wird. Es ist das Geld von uns allen, von der Supermarktkassierin genauso wie vom Brötchenverkäufer. Vor allem ist es das Geld unserer Kinder, weil sich unser Staat ja immer mehr auf Pump finanziert. Wer sich also für diese Flüchtlinge engagiert, der ist nicht automatisch ein besserer Mensch oder besonders barmherzig. Der heilige Martin hat die Hälfte SEINES Mantels einem fröstelnden Bettler gegeben – nicht den Mantel eines anderen.
    Ich wünsche Ihnen trotzdem eine frohe Adventszeit.

    • thomrosenhagen schreibt:

      Es ist wohlfeil, denjenigen der SEINEN Mantel mit dem Bettler teilt auch noch als naiven Sozialromantiker hinzustellen. Aber es entspricht Ihrer Logik der Schwarz-Weiß-Sichtweise der Welt. Und dabei blenden Sie auch noch alle Umstände und Ursachen aus, die dazu führen, daß MENSCHEN zu Flüchtlingen und Bettlern gemacht werden, aus welchen Gründen auch immer.

      Und da sind wir nun mal verschiedener Meinung. Da können Sie noch so oft versuchen, mich in eine von Ihnen anzugreifende politische, religiöse oder weltanschauliche Position zu manövrieren – es wird Ihnen schwerlich gelingen.

      Und seien Sie doch froh – ich sage Ihnen, warum ich und andere aus meinem Bekanntenkreis Ihre Zeitung meiden werden. Woanders bleiben die abwandernden Abonnenten und Zeitungskäufer einfach stumm. Es kommt doch nicht von ungefähr, daß in diesen Zeiten von einem „Zeitungssterben“ gesprochen wird. Und vielleicht gelingt es Ihnen ja gerade mit Ihren Kommentaren, dringend benötigte und umworbene Leser zu halten oder gar zu gewinnen. Das könnte ja das Sinnvolle an der Meinungsvielfalt sein. Aber hier beginnen auch unsere Differenzen. Es ist für mich wirtschaftlich unerheblich, ob Sie oder Andere meiner qualifizierten oder unqualifizierten Meinung folgen. Auf Ihrer Seite sieht das anders aus. Der Erfolg oder Mißerfolg des Verlags wird letztendlich u.a. auch an der mehr oder weniger erfolgreich verkauften Leseransprache der dort veröffentlichten Produkte gemessen.

      Vielleicht besinnt sich ja auch Ihr Zeitungsverlag in seinen Kerngeschäften, aber auch in seinen Online- und sonstigen Erweiterungsangeboten, ja auch wieder auf die zentralen Aufgaben. Journalistisch einwandfreie und qualitativ wieder angemessene Berichterstattung und Aufbereitung von komplexen und widersprüchlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen. Das spalten- und seitenfüllende Privileg des gedruckten Kommentars wird dann auch überflüssig bzw. wird dann wieder zurückgeführt auf ein erträgliches und rangzustehendes Maß.

      Und wenn Sie einst eine Artikelreihe z.B. in den Stuttgarter Nachrichten über die Ursachen, Wirkungen und Formen der verschiedenen Flüchtlingsströme heute und damals (ja, auch Deutsche waren mal Flüchtlinge aus politischen wie aus Armutsgründen) veröffentlichen sollten, lassen Sie es mich gerne wissen. Dann kaufe ich diese Ausgaben und wir können dann gerne weiterdiskutieren, wo wir hier vielleicht besser aufhören.

      Ihnen eine gute Zeit!

  5. wehaus schreibt:

    Nicht weil ich das letzte Wort haben möchte (Sie können gerne noch antworten), aber ich will doch eines noch klarstellen: Der Heilige Martin ist für mich überhaupt kein naiver Sozialromantiker, da haben Sie mich missverstanden. Ziel meiner moralischen Spitze waren die anderen, die eben nicht ihren eigenen Mantel teilen, sondern sich des Sozialsystems bedienen. Ganz konkret: Wenn Flüchtlingsaktivisten sich dafür einsetzen, dass bestimmte Flüchtlinge, die nach der Rechtslage eigentlich wieder gehen müssten, hier bleiben und weiterhin staatliche Hilfe genießen dürfen, dann mögen Sie das moralisch richtig finden. Ich finde es eben fragwürdig und moralisch auch wohlfeil, weil hier ja das Geld der Allgemeinheit in Anspruch genommen wird. Aber diese Anspruchshaltung findet sich natürlich auch in anderen Bereichen, weshalb wir finanziell auch da stehen, wo wir stehen: nämlich am Abgrund. Wahrscheinlich habe ich mich beruflich zu lange und zu intensiv mit Haushaltspolitik beschäftigt, da sieht man den Sozialstaat, der ein enormer Kostentreiber ist, plötzlich mit ganz anderen Augen. Eigentlich würde ich gerne meinen Kindern keinen Pleite-Staat hinterlassen, aber es sieht leider nicht gut aus.
    Ihren Vorschlag, eine Serie über die Ursachen von Flucht zu machen, werde ich intern gerne weitergeben. Ich will auch nochmals betonen, dass ich totales Verständnis habe für viele, die ihr Glück bei uns versuchen und letztlich auch nur die Möglichkeiten ausnutzen, die sich bieten. Etwas anderes ist aber halt die Frage, bis zu welchem Maß ein Staat das aus humanitären Gründen tolerieren darf, denn jeder Staat der Welt muss und darf Eigeninteressen haben, die Stimmung in der Bevölkerung darf nicht kippen, er braucht auch genügend Menschen, die das Geld für diesen Sozialstaat erarbeiten. Und da besteht halt längst ein Missverhältnis.

    • thomrosenhagen schreibt:

      Eine Regierung, die Banken in halb – Entschuldigung in ganz Europa mit milliardenschweren Rettungspaketen versorgen kann und dabei altruistisch vorgibt, damit das „Überleben “ der Bevölkerung dieser Länder zu stabilisieren, steht überall – nur nicht am Abgrund! Das in Folge dieser Verwerfungen entstehende Armuts- und Fluchtbewegungsleid juristisch spitzfindig als persönliches Problem der hierzulande Zu-Kurz-Gekommenen darzustellen ist ein beliebtes, aber politisch durchsichtiges Manöver. Lassen Sie sich doch nicht vor solch einen Karren spannen.

      Auch ich bin mir bewußt, dass ein Teil meiner Steuern für Dinge verwendet wird, der nicht meinen Überzeugungen entspricht. Aber solange ein Vielfaches für so widersinnige Dinge wie Rüstung, Kriege und Zerstörung der Umwelt ausgegeben wird, habe ich kein Problem damit, daß ein kleiner Teil unserer Abgaben an Flüchtlinge und Asylanten geht und ein noch viel, viel kleinerer Teil davon vielleicht auch unberechtigt.

      Aber im Gesamten gesehen ist für mich, und gerade aus der deutschen Vergangenheitsverantwortung heraus, die positive Erfüllung der „allgemeinen Charta der Menschenrechte“ ein deutlich wichtigeres Ziel, als eine populistisch opportune Stimmungsmache gegen einzelne Volksgruppen, die zudem in einem eigentlich längst vereinigten (politischen) Europa beheimatet sein sollten.

      Und mehr über die Mißverhältnisse in unserem „Sozialstaat“ kann man bestens in der derzeitigen politischen Auseinandersetzung mit dem anstehenden „Armutsbericht der Bundesregierung“ erfahren.

  6. T. Graening schreibt:

    Herr Rosenhagen, ich möchte an dieser Stelle auf einen Artikel im Spiegel hinweisen, der klar herausstellt, dass dieser „Journalist“, keinerlei Skrupel an den Tag legt, wenn er sich eine schöne Story bei seinem Lieblingsthema ausländerfeindliche Hetze erhofft.

    (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/wie-michael-blume-zum-islamistenfreund-gestempelt-wurde-a-913972.html)

    Für Menschen wie Herrn Wehaus habe ich nichts übrig als Ekel und Verachtung.

Hinterlasse einen Kommentar