Die Ankündigung des amerikanischen Playboymagazins zukünftig auf Nacktfotos von Frauen zu „verzichten“ ist eine Sache. Diesen Schritt mit der „Pornographisierung“ der Leserschaft durch „das“ Internet zu begründen ist die andere Sache. Die Synthese: das neue „Bekleidet-Sein“ als die „Essenz der wahren Erotik“ zu bezeichnen ist dann nur noch anmaßend dumm und dreist und zeigt die Verzweiflung des Magazins im medialen Überlebenskampf.
Der baden-württembergische Ministerpräsident hingegen wehrt sich heute rührend hilflos gegen das vermehrte Auftauchen von Burka-Trägerinnen in der Öffentlichkeit. Auch hier wird die Verzweiflung im Kampf um die politisch-mediale Hoheit an deutschen Stammtischen geradezu spürbar.
Das durchschaubare Prinzip der öffentlichen Scheinheiligkeit auf diesen beiden weit entfernten Seiten dieser sonderbaren Medaille ist aber trotzdem extrem auffallend….
Also, ich kann den Minister schon verstehen. Ich habe mich mal voll erschreckt, als ich in den Bäcker rein und zack, vor zwei, wenn auch wunderschönen Augen in tiefem Schwarz stand. Aber, deswegen vorschreiben….ich wäre eher dafür, das auch ich als christianisiertes Elend das Recht habe, auf meinem Passfoto ein Kopftuch zu tragen. Aber das darf ich weder bei Krebs noch bei Haarausfall der übelsten Sorte, es sei denn, ich würde vorher zum Islam konvertieren, was es mir allerdings denn doch nie wert war. Ging ja nur um so ein Ausweisdokument.