Wenn Türken in der BRD tot sind, scheint es unter bestimmten Umständen durchaus denkbar, dass sie mit großen staatlichen Ehren beerdigt werden und dass es zu einer großen Anteilnahme vieler Menschen kommt, ja, sogar die posthume Verleihung eines Bundesverdienstkreuzes klingt gar nicht mehr absurd. Solange sie freilich in der BRD leben oder gar überleben, interessiert sich niemand für sie.
¹Übrigens, Qualitätsjournisten: Inzwischen gibt es Unicode und man kann solche Sonderzeichen schreiben.
Klingt fast wie: Ein guter Türke ist ein toter Türke. Man kann froh sein, dass der Täter kein Deutscher war, die Konsequenzen für Diskussionen der Ausländerkriminalität kann man nur ahnen.
Die Reaktionen sind typisch; der genaue Tathergang ist noch nicht bekannt und schon fordert man Orden und Dankmäler. Die Deutschen haben einen unendlichen Bedarf an Opfervehrung. Dabei ist ihnen der Unterschied zwischen Opfer und Held abhandengekommen.
Das kann ich so nicht stehen lassen. Auch wenn es nur als „fast wie…“ verpackt ist. „Zivilcourage“ und „Mu“t sind grenz- und kulturübergreifende Tugenden, die in den unterschiedlichsten Kulturkreisen und Regierungsformen je nach Herrschaftsinteressen verfolgt oder geehrt werden. Das Merkwürdige dabei ist nur, dass in beiden Richtungen die Personalisierung dieser Tugenden eine merkwürdige Symbiose bei der Zementierung des jeweiligen Statusquo eingeht. Die Medien sind dabei nur zuarbeitende Handlanger und Massenbetäubungsmittel….
Hallo!
„…“Zivilcourage” und “Mu”t sind grenz- und kulturübergreifende Tugenden..“
So einfach ist es nicht. Zivilcourage ist ein unbekanntes Konzept in z.B. konfuzianischen Gesellschaften (also ca. 2/3 der Bevölkerung) und auch im Abendland eine relativ neuzeitliche Institution.
Mir liegt mehr an der Definition von „Mut“. Auch lässt er sich nur beurteilen nach genauer Sachlage. So ist z.B. die Fehleinschätzung einer Situation kein Mut. Und ja, hier wedelt der Schwanz (Medien) den Hund (Realität).