Der EKD Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider schreibt im Vorwort der neuen Chrismonausgabe u.a.
Was machte Martin Luther stark? Woher nahm er die Kraft und die Freiheit, gegen die Mächtigen seiner Zeit aufzubegehren? Zu sagen: „Ich kann nicht anders.“ Luther schrieb in einem Brief von 1516: Nicht durch unser Tun werden wir gerecht, sondern weil wir durch Gott gerecht werden, tun wir Gutes. – Fast 500 Jahre später würden wir in unserer Sprache sagen: Weil Gott für uns sorgt, müssen wir uns nicht mehr unentwegt um uns selbst sorgen. Wir sind frei, uns für andere einzusetzen.
Ich habe den Eindruck, daß hier ein Mißverständnis vorliegt, da Selbstgerechtigkeit, auch im „Namen Gottes“ zur Macht aber nie zu wahrer Stärke führt. Und wie anders kann diese Selbstgerechtigkeit auch noch begründet werden, als mit der „Barmherzigkeit“, „Fürsorge“und dem „Dienst“ an den „Schwachen“, „Hilflosen“, „Ohnmächtigen“, „Kranken“, die per solcher Definition dazu gemacht wurden und werden.